Medienkompetenz für alle: Die wichtigsten Erkenntnisse der Online-Fortbildung „Stark gegen Desinformation – Wie gelingt Medienbildung für vulnerable Zielgruppen?“
von weitklick-Redaktion | 27.05.2025

Die Fortbildung für Lehrende und Pädagog*innen am 22. Mai 2025 stellte die Medienbildung zu Desinformation und "Fake News" für vulnerable Zielgruppen in den Mittelpunkt. Die Veranstaltung wurde von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e. V.) im Rahmen der Medienbildungsprojekte Medien in die Schule und weitklick umgesetzt und gefördert durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).
Keynote von Dr. Lea Schulz, Diklusionsexpertin und Sonderschullehrerin
Hinterfragen und kritisches Denken - Zweifeln braucht Mut
- Es ist für alle Schüler*innen wichtig, sich kompetent im Internet und in sozialen Medien zu bewegen
- Insbesondere Kinder und vulnerable Gruppen, wie Schüler*innen mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, haben Probleme, falsche Informationen und Desinformation online zu erkennen
- Die Basis bildet der Grundgedanke, dass Informationen falsch sein könnten. Diese zu hinterfragen, ist jedoch gerade im Lehren und Lernen mit vulnerablen Gruppen, etwas, dass häufig zu kurz kommt.
- Eine systematische Förderung des kritischen Denkens in Schule, Unterricht und anderen Lernsettings, angepasst an die jeweiligen Fähigkeiten und Lernvoraussetzungen, ist wichtig, denn: Zweifeln braucht auch Mut!
Selber machen - Lernen durch Erleben
Lea Schulz stellte außerdem Möglichkeiten vor, wie pädagogische Arbeit in diesem Feld zu und mit Medien in der Praxis aussehen kann. Sie erklärte anhand des 5-Ebenenmodells, auf welchen Ebenen Medien genutzt werden können und gab Einblicke, wie es in der Praxis aussehen kann an Beispielen des Projektes inklusiv.digital.
Vorstellung Unterrichtsmaterial in Leichter Sprache: Wie kannst du falsche Informationen im Internet erkennen?
Im Rahmen des Förderprojektes entwickelte das Medienbildungsprojekt "Medien in die Schule" ein neues Unterrichtsmaterial mit vier Übungen in Leichter Sprache und angepassten Aufgabenstellungen:
- Dauer: Die insgesamt vier Übungen sind auf die Dauer einer Doppelstunde (90 Min.) angelegt. Jedoch können sie auch nach Bedarf ausgewählt und flexibel durchgeführt werden.
- Zielgruppe: Das Material kann in Klassen mit Schüler*innen mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen sowie sonderpädagogischen Förderschwerpunkten eingesetzt werden. Es wurde zum Einsatz bspw. an Förderschulen, inklusiven Schwerpunktschulen oder im Förderschwerpunkt Lernen im sonderpädagogischen Förderbedarf erstellt. Wir möchten darauf hinweisen, dass das Unterrichtsmaterial selbstverständlich auch in anderen Schulformen genutzt werden kann. Die Übungen in Leichter Sprache machen es für eine breitere Zielgruppe nutzbar.
- Durch Übungen in Leichter Sprache und mit angepassten Aufgabenstellungen ist das Unterrichtsmaterial niederschwellig gestaltet. Alle Arbeitsblätter wurden durch das Büro für Leichte Sprache der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Leichte Sprache übersetzt und überprüft.
- Eine ergänzende TaskCards-Pinnwand zeigt alle Übungen sowie eine umfassende Linksammlung zu weiteren Tools, Informationen und Materialien.
- Sogenannte "sprechende QR-Codes" ermöglichen es den Schüler*innen zudem, sich einen im Vorhinein eingesprochenen Text über das Smartphone oder ein Tablet anzuhören. Die QR-Codes zum Anhören der Audiodateien wurden mit dem Tool QRStorage des Projekts "kits" vom Niedersächischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung erstellt. Die QR-Codes werden vier Jahre abrufbar sein - wir bedanken uns sehr für diese Möglichkeit!
- Das OER-Material steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-SA 4.0.
- Dr. Lea Schulz hat die Konzeption und Umsetzung des Unterrichtsmaterials fachlich begleitet.
Clemens Finzer, Leiter medienpädagogische Angebote Bayerischer Rundfunk
- Clemens Finzer ist u. a. verantwortlich für das bundesweiten öffentlich-rechtlichen Medienbildungsangebot So geht MEDIEN.
- Er stellte weitere Bildungsmaterialien und Inklusionsbemühungen seitens Medienanbieter vor.
- Medienbildung für alle und inklusive Zugänge sind zentral für unsere Gesellschaft und sollten innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiter voran getrieben werden.