Praktische Einblicke und Impulse: Rückblick auf das erste weitklick-Webinar

von weitklick-Redaktion | 19.05.2025

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Screenshot von der Startfolie des Webinars mit Refent*innen Lisa Königs und Steffen Brill
Was ist eigentlich Künstliche Intelligenz?

Diese Frage haben wir uns zum Einstieg gemeinsam mit den Teilnehmenden gestellt. Dafür haben wir zunächst gemeinsam ergründet, wie sich menschliche und künstliche Intelligenz unterscheiden. Teilnehmende teilten, dass sie mit menschlicher Intelligenz Logik, Problemlösungsfähigkeiten, aber auch Empathie und soziale Fähigkeiten verbinden. KI bezeichnet in Abgrenzung dazu Computersysteme, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben zu übernehmen, die noch bis vor kurzem menschliche Intelligenz erforderten – etwa Bilderkennung, Sprache verstehen oder Entscheidungen treffen.
Wichtig ist: Bei KI handelt es sich nicht um menschliche Intelligenz, sondern um die Imitation bestimmter menschlicher, kognitiver Fähigkeiten.

KI im Alltag: Wo begegnet sie uns

KI steckt heute in vielen Anwendungen, oft ohne, dass wir es merken. Ob in Form von Gesichtserkennung in Smartphones, Empfehlungsalgorithmen von Streamingdiensten und in sozialen Medien oder in Form von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT, Gemini und Co. Besonders Kinder und Jugendliche verwenden LLMs im Alltag, z.B. zur Unterstützung bei schulischen Aufgaben.

Risiken von KI

Dass KI diverse Risiken birgt, ist nicht neu und wird immer wieder diskutiert. Im Webinar sind wir tiefer auf das Problem mangelnder Zuverlässigkeit eingegangen. KI-Systeme sind oft sogenannte „Black Boxes“. Das bedeutet: Es ist schwer nachzuvollziehen, wie genau ein Ergebnis zustande kommt. KI „lernt“ auf Basis vorhandener Daten aus dem Internet. Neben vertrauenswürdigen, qualitativ hochwertigen Informationen und Websites gibt es im Internet jedoch auch eine Vielzahl an Desinformation, auf die KI ebenfalls zugreift.

Was kann ChatGPT gut – und was nicht?

Referent Steffen Brill (Lehrkraft für Physik und politische Bildung sowie Gründer und Geschäftsführer von eduhu) stellte im Webinar den wichtigen Bezug zur Lehrpraxis her. In seinem Input zeigte er die Potenziale von ChatGPT in der Unterrichtsvorbereitung auf: etwa das Erklären schulischer Themen, das Umschreiben von Texten auf ein passenderes Sprachniveau (z. B. für die 8. Klasse), oder das Formulieren eigener Texte. Diese Fähigkeiten machen das Tool zu einem vielseitigen digitalen Helfer. Gleichzeitig schlug er den Bogen zurück zu den Risiken von KI und betonte, dass ChatGPT klare Grenzen hat: Es liefert nicht automatisch korrekte Informationen, hat Schwächen im analytischen Denken (z. B. bei Rechenaufgaben) und versteht den tieferen Kontext von Anfragen nicht.

Didaktische Einsatzmöglichkeiten: Vier Rollen von KI im Unterricht

 

Folie zeigt 4 Einsatzmöglichkeiten von KI im Unterricht

 

Als Praxisimpuls stellte Steffen Brill vier typische Einsatzmöglichkeiten von KI im Unterricht vor:

  1. KI zur Impulsgebung: z. B. durch kreative Einstiege in den Politikunterricht mit einem eigens generierten Song zum Thema Freiheit vs. Sicherheit (Tool Beispiel: suno.ai).
  2. KI als „critical friend“: Unterstützung bei der Konzeption fächerübergreifender Projekte, etwa zur Umweltbildung (Tool Beispiel: claude.ai).
  3. KI als Tutor:in: Schreibassistenz im Fach Deutsch, z. B. zur Zusammenfassung literarischer Werke (Tool Beispiel: schulki.de).
  4. KI zur Materialerstellung: Differenzierungshilfen wie Wissenskarten im Mathematikunterricht (Tool Beispiel: eduhu.app).

Diese Möglichkeiten zeigen, wie KI gezielt durch Lehrkräfte im Unterricht eingesetzt werden kann – je nach Zielsetzung, Fach und Lerngruppe.

Fazit

KI kann Schüler*innen sowie Lehrkräften auf verschiedenen Ebenen im Alltag unterstützen. Die Stärkung von Medienkompetenz ist dabei ein Notwendigkeit, um KI qualifiziert und verantwortungsbewusst nutzen zu können. Denn KI ist nicht im ausreichenden Maße zuverlässig. Es ist daher wichtig, dass Lehrkräfte sich mit KI auseinandersetzen und das Thema kritisch in den Unterricht einbinden.

Nächstes Webinar zu den Herausforderungen von KI in den sozialen Medien am 12.06.2025

Auch in den sozialen Medien sehen sich Kinder und Jugendliche im regelmäßig mit den Herausforderungen von KI konfrontiert: Algorithmische Empfehlungssysteme zeigen ihnen Inhalte an, die auf Basis ihres Nutzungsverhalten zu ihren Interessen passen sollen. Doch wie funktionieren solche Systeme eigentlich? Und was bedeuten sie für die Mediennutzung und -kompetenz junger Menschen?
Weitere Infos und die Anmeldung finden Sie hier.

 

 

 

 

 

 

 

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