FAQs
Mit dem Projekt „weitklick – das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung“ unterstützt die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) Lehrende dabei, das Thema Desinformation im digitalen Raum nachhaltig in den Unterricht zu integrieren. Bis Januar 2024 wurde das Projekt von Google.org finanziert. Auch nach offiziellem Projektende finden Lehr- und pädagogische Fachkräfte bei weitklick weiterhin hilfreiche Ressourcen für die Medienbildung rund um Desinformation: Online-Kurse zum Selbstlernen, eine umfangreiche Materialsammlung, Videos und Unterstützungsangebote für die medienpädagogische Elternarbeit.
Lesen Sie hier unseren Blogbeitrag zu Projektende im Januar 2024: „weitklick verabschiedet sich nach 4 Jahren: Was bleibt?“.
In unseren FAQs finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Projekt.
- Worum geht es bei weitklick?
- Wofür steht das Projekt ein?
- Mit wem arbeiten wir im Projekt weitklick zusammen?
- Mit wem arbeiten wir im Projekt weitklick nicht zusammen?
- Wie garantieren wir die Unabhängigkeit und die Qualität des Projektes?
- Was ist die FSM und welche Aufgaben erfüllt sie?
- Warum findet eine Zusammenarbeit mit “Medien in die Schule” statt?
- Welche Rolle spielt Google.org in dem Projekt?
Worum geht es bei weitklick?
Desinformation im Internet - gefälschte und falsche Nachrichten, Verschwörungserzählungen und extremistische und propagandistische Inhalte - gefährden die demokratische Gesellschaft. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sind auf vertrauenswürdige Informationen angewiesen, um politische Ereignisse zu bewerten und eigene Meinungen zu entwickeln. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte nehmen in diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein.
Mit einem vielfältigen Blended-Learning-Fortbildungsprogramm - bestehend aus Online-Kursen, Unterrichtsmaterialien, Webinaren und Vor-Ort-Veranstaltungen unterstützte weitklick Lehrer*innen an weiterführenden allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen dabei, das Thema Desinformation im digitalen Raum dauerhaft und anlassbezogen in den Unterrichtskontext zu integrieren. Journalist*innen begleiteten und unterstützten sie dabei mit ihrer Expertise in Veranstaltungen, lokalen Netzwerken oder Schulbesuchen. Ein Beirat mit Expert*innen aus Wissenschaft, Medienschaffenden, Politik und Bildungspraxis sicherte die fachliche Qualität des Angebots.
Alle Angebote von weitklick sind kosten- und werbefrei. Die bereitgestellten medienpädagogischen Inhalte in den Bereichen „Kurse“ und „Blog“ stehen als Open Educational Resources unter der Creative Commons Lizenz „CC BY-SA 4.0“ zur Verfügung und können entsprechend der Lizenzbedingungen unter Angabe der Quelle „FSM e.V. / weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung“ und unter gleichen Bedingungen beliebig eingesetzt, angepasst und weiterverbreitet werden. Veränderte Inhalte müssen kenntlich gemacht werden.
Wofür steht das Projekt ein?
weitklick steht für einen demokratischen, offenen und partizipativen digitalen Raum. Dafür ist ein sachkundiger Umgang mit Informationen grundlegend notwendig. Nicht nur Heranwachsende, sondern auch ihre Lehrer*innen müssen Falschmeldungen erkennen und einordnen können, deren Ziele und Mechanismen analysieren und sich an möglichen Gegenreaktionen der digitalen Zivilgesellschaft beteiligen können bzw. diese initiieren. Dazu gehört für weitklick auch, dass jede*r sich der eigenen Rolle im digitalen Raum bewusst sein muss und für seine demokratischen Grundwerte eintreten kann. Dazu braucht es Informations- und Medienkompetenz, um mündig und selbstbestimmt mit digitalen Anwendungen, Kommunikationsmitteln und den in ihnen enthaltenen Informationen umgehen zu können.
Unter dem Begriff der Desinformation werden verschiedene Phänomene wie z.B. falsche und gefälschte Nachrichten, Verschwörungserzählungen und extremistische und propagandistische Inhalte subsumiert. Diese sind dabei nicht nur ein Phänomen des Digitalen, sondern auch der “realen” Welt. Ihnen zu Grunde liegen oft Einstellungen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder der Ungleichwertigkeit von Personen. Sie werden für politische, finanzielle oder egoistische Zwecke genutzt. Aus diesem Grund ist es für weitklick besonders wichtig, auch auf die gesellschaftlichen Ursachen und Hintergründe von Desinformation aufmerksam zu machen.
Der Begriff „Fake News“ wird aus verschiedenen Gründen kritisch gesehen und sehr unterschiedlich verstanden und eingesetzt. In den letzten Jahren ist er oft instrumentalisiert worden, um den klassischen Nachrichtenjournalismus zu diskreditieren. Wir verwenden den Begriff “Fake News” hingegen im Sinne seiner deutschen Übersetzung als “Falschnachrichten”. Im Rahmen des Projekts benutzen wir ihn als Schlagwort, da er häufig verwendet wird, um für das Thema Desinformation zu sensibilisieren.
Darüber hinaus vermeiden wir im Rahmen des Projekts die Verwendung des Begriffs "Verschwörungstheorie", da dieser irrtümlicherweise impliziert, dass Verschwörungserzählungen eine theoretische, durch wissenschaftlichen Standards begründete Grundlage haben. Stattdessen verwenden wir in unseren Angeboten den Begriff der Verschwörungsideologie oder alternativ auch der Verschwörungsmythen oder -erzählungen. Der Definition der Amadeu Antonio Stiftung folgend, liegt eine Ideologie dann vor, “wenn der Glaube an eine Verschwörung so weit gefestigt ist, dass ein ganzes Weltbild damit einhergeht. Der Begriff verdeutlicht auch, dass es sich bei Verschwörungsideologien um ein ideologisches Denksystem handelt, das Kritik und Widerspruch ausschließt.”
Mit wem arbeiten wir im Projekt weitklick zusammen?
weitklick versteht sich als Netzwerkprojekt. Gemeinsam mit vielen bereits aktiven Initiativen gegen Hass und Hetze im Netz, gegen digitale Gewalt und gegen Fake News wollen wir Schulen und Lehrende dabei unterstützen, das Thema Desinformation aktiv in ihren Unterricht einzubringen. Wir sind dabei bestrebt, das Netzwerk stetig zu erweitern und auszubauen. Dabei garantierte ein Projektbeirat mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Journalismus, Politik und Bildungspraxis einen kontinuierlichen Fachaustausch.
Mit wem arbeiten wir im Projekt weitklick nicht zusammen?
weitklick steht für eine offene und faktenbasierte Debattenkultur im digitalen Raum. Aus diesem Grund kooperieren wir nicht mit Personen, Medien oder Einrichtungen, die Verschwörungserzählungen oder Falschnachrichten verbreiten und journalistische Institutionen als “Lügen- oder Systempresse” verunglimpfen - ganz egal aus welchem politischen Spektrum.
weitklick ist überparteilich und politisch unabhängig. Wenn in Materialien oder auf Veranstaltungen politische Perspektiven Dritter wiedergegeben werden, so sind sie klar als solche gekennzeichnet. Nicht oder nicht unkommentiert berücksichtigen wir Stimmen, die gegen journalistische Vielfalt und Unabhängigkeit eintreten oder die das Problem der Desinformation im digitalen Raum leugnen.
Wie garantieren wir die Unabhängigkeit und die Qualität des Projektes?
weitklick versteht sich als unabhängiges Angebot, das auf wissenschaftlicher und fachlicher Basis Inhalte, Theorien, aktuelle Debatten und Beispiele aus der schulischen Praxis vermittelt. Zur Einhaltung dieser Standards nutzen wir die folgenden Maßnahmen:
- Alle Inhalte werden durch unabhängige pädagogische Expert*innen erstellt
- Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch die Hochschule Esslingen – Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung wird das Selbstlernangebot auf der weitklick-Website geprüft und bewertet.
- Feedbackprozess mit Beiratsmitgliedern aus Politik, Wissenschaft, pädagogischer Praxis und Journalismus
- Pilotevaluation mit einer Testgruppe von Lehrer*innen, kontinuierliche Evaluation der erstellten Online-Kurse, Webinare und Veranstaltungen
Der ehemalige Förderer Google.org hatte keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Angebots.
Was ist die FSM und welche Aufgaben erfüllt sie?
Die gemeinnützige Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) ist eine anerkannte Selbstkontrolleinrichtung für den Bereich Telemedien. Der Verein engagiert sich maßgeblich für den Jugendmedienschutz – insbesondere die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die sich alle wenden können, um Online-Inhalte zu melden.
Die umfangreiche Aufklärungsarbeit und Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gehören zu den weiteren Aufgaben der FSM. Mit Projekten wie Medien in die Schule oder Elternguide.online setzt sich die FSM bereits seit vielen Jahren für die Medienbildung von Heranwachsenden, Eltern, Lehr- und pädagogischen Fachkräften ein.
Warum findet eine Zusammenarbeit mit “Medien in die Schule” statt?
Mit der Unterrichtsmaterialreihe Medien in die Schule leistet die FSM seit 2013 einen aktiven und praktischen Beitrag zur digitalen Bildung: Lehrer*innen finden dort für die Sekundarstufen I und II aufbereitete Unterrichtseinheiten und praxisnahe Methoden, um z.B. die sichere Internetnutzung, Smartphones, Hate Speech oder Fake News in den Unterricht aufzunehmen. Die offenen Unterrichtsmaterialien (OER) erhielten bereits mehrere positive Bewertungen durch den Materialkompass Verbraucherbildung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes.
Welche Rolle spielt Google.org in dem Projekt?
weitklick wurde bis Projektende im Januar 2024 zu 100% von Google.org gefördert. Google.org, der philanthropische Arm von Google, finanziert seit 2018 mit einem 10 Mio.$ - Förderprogramm weltweit Projekte zur Stärkung von Medien- und Nachrichtenkompetenz. So werden z.B. Initiativen wie MediaWise in den USA (in Kooperation mit Poynter Institute) und NewsWise in Großbritannien (in Kooperation mit The Guardian Foundation u.a.) im Rahmen dieses Programms finanziert; in Deutschland ging die Förderung an weitklick. Die Google News Initiative unterstützte das Projekt bei der Vernetzung und dem Austausch mit anderen Initiativen und Partnerinstitutionen.
weitklick wurde komplett eigenständig durch die gemeinnützige FSM durchgeführt. Vertreter*innen von Google waren weder an der Konzeption der Inhalte noch an der pädagogischen Umsetzung beteiligt und zu keiner Zeit in die Veranstaltungen mit der Zielgruppe der Lehrenden oder an Schulen eingebunden.
Alle im Rahmen des Projekts erstellten Inhalte stehen als Open Educational Ressources unter einer CC-BY-SA-4.0-Lizenz. Die Vervielfältigung und Verbreitung ist unter Angabe der Quelle (Titel und Herausgeberschaft) erlaubt.
weitklick achtet streng auf die Einhaltung der gesetzlichen Datenschutzregelungen. Personalisierte Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Mehr Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.